Es geht um: Eine bessere Welt

Für Birgit Gerstorfer ist klar: Wir müssen aus der aktuellen Krise die richtigen Schlüsse ziehen

 

Der Corona-Virus führt uns eines vor Augen: So wie wir leben, arbeiten und wirtschaften sind wir krisenanfällig. Er führt uns aber auch etwas Anderes vor Augen: In schwierigen Zeiten zeigen sich viele Menschen solidarisch. Es wird dort geholfen, wo Hilfe notwendig ist. Die vielen einzelnen Initiativen zeigen uns: Ein anderes Leben, Arbeiten und Wirtschaften, ist für viele vorstellbar, wenn nicht sogar ein großer Wunsch.

 

Regionale Wirtschaft stärken

Warum müssen Waren in China produziert, in Italien verpackt und den USA verkauft werden? Warum müssen Menschen an der Produktion von Waren krank werden oder daran sterben? Schlechte Produktionsbedingungen, niedrige Umweltstandards und Ressourcenverschwendung sind kein unumstößliches Naturgesetz. Vieles lässt sich regional produzieren, das stärkt die lokale Wirtschaft, ohne sich von der Weltgemeinschaft abzuschotten. Eine Möglichkeit das durchzusetzen, ist eine Europäische Agentur für Handelswaren. Diese stellt sicher, dass in Europa nur jene Produkte verkauft werden, bei deren Herstellung über die ganze Güterkette arbeits-, umwelt- und menschenrechtliche Standards eingehalten werden. Regionale Produktion ist dabei zu bevorzugen.

 

Ein starker Staat schützt

Spitäler an den Kapazitätsgrenzen, Personal das bis zur Erschöpfung arbeitet, Engpässe bei medizinischen Gütern. Ein starker Staat, der all seine EinwohnerInnen schützt ist einer, der eine Krise bekämpft bevor sie eintritt. Daher ist eine Abkehr von der Idee des schlanken Staates überfällig. Gerade Schlüsselbereiche wie etwa die medizinische Versorgung sollten im Eigentum der Allgemeinheit stehen und im Zweifel in Spitälern zu viele als zu wenig Betten bereitstehen, einfach deswegen, damit alle die beste Versorgung bekommen.

 

Gleichheit ist Glück

Die aktuelle Krise macht aber auch etwas Anderes deutlich: Jene, die in den letzten Wochen für unseren Zusammenhalt gearbeitet haben – egal ob in Geschäften, Spitälern, und anderen Einrichtungen – haben eines gemeinsam: Sie sind überwiegend Frauen und viel zu oft schlecht bezahlt. Gerechtere Löhne und bessere, kürzere Arbeitszeiten sind gerade in diesen systemrelevanten Branchen mehr als notwendig. Es stellt sich die Frage: Warum ist welche Arbeit wieviel wert? Klar ist aber auch, für eine stabilere Gesellschaft müssen wir diese gleicher und gerechter gestalten. Dazu gehört auch der Kampf gegen die wachsende Ungleichheit. Wir müssen unseren Reichtum gerechter verteilen. Zum Wohle aller, werden Milliardäre mit 2,9 Mrd statt 3 Mrd. Vermögen auch auskommen können.

 

Info:

Fragen zum Arbeitsrecht in Zeiten von Corona?

Den besten Überblick gibt es bei der Arbeiterkammer und der Gewerkschaft: www.jobundcorona.at bzw. 0800 22 12 00 80